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Josette Andreae-Lipinski

ABSCHIED

Es ist Donnerstagmorgen kurz nach fünf und ich sitze zum letzten Mal mit meinem Kaffee draußen. Trotz meiner Freude auf zu Hause und meine Herzensmenschen, sitzt der Abschiedsschmerz tief in mir. Ich werde meine kleine ghanaische Familie vermissen. Annie, Sahra und Familie, Annette und Harriett und auch die vielen freundlichen Menschen, die auf der Station arbeiten und mir bei meinem Seifenprojekt geholfen haben. Mir werden die abendlichen Mahlzeiten mit Paul auf der Terrasse fehlen und die vielen Gespräche mit meinen Kolleginnen. Sarahs Art Mama Josy zu sagen und mich dabei anzulachen und die lehrreichen Touren durch Have mit ihr, werden mir genauso fehlen wie mittags Kolliko (hoffe es richtig geschrieben zu haben) und scharfe Soße mit Fafa zu teilen. Pearls fröhliches Lachen, das mir jeden Morgen entgegen strahlt und die Ewe Lehrstunden mit Annette werden mir immer in Erinnerung bleiben und noch so vieles mehr.

Sarah ist schon auf und macht sich gleich auf den Weg nach Accra, denn sie und Victoria müssen ihre Visa für Deutschland abholen. Wir treffen uns später in Accra und sie bringen mich zum Flughafen, darum fällt der Abschied noch nicht so schwer. Nach dem Frühstück holt Michael mich ab, wir verladen die Koffer und ich mache noch einen Rundgang ums Haus und genieße ein letztes Mal den Ausblick von der Terrasse. Dann machen wir nochmal Halt an der Maternity-Station und ich verabschiede mich von allen und jetzt kullern doch die Tränen auf beiden Seiten und ich werde mit Umarmungen und vielen guten Wünschen verabschiedet.

Auf zur letzten OFF ROAD TOUR oder auch liebevoll CAR-RODEO genannt. Auf dem Weg versuche ich so viele Eindrücke wie möglich aufzusaugen und mitzunehmen. Wie auf dem Hinweg machen wir Mittagshalt bei Mama Patience und werden mit leckerem Essen empfangen, aber auch dieser kurze "Aufschub" ändert nichts daran, wir müssen weiter.

In Accra angekommen, überfällt mich der Verkehr, die Lautstärke, die Hektik und die vielen Menschen. Nach 4 Wochen beschaulicher Ruhe, fast zu viele Eindrücke. Michal fährt mit mir zu einem Künstlermarkt, den ich mir noch anschauen wollte und dort treffen wir auch Sarah und Victoria. Ein letztes Foto mit Sarah und schon müssen wir zum Airport.

Ach, wenn Abschiede doch nur nicht so schlimm wären, aber Sarah und ich hoffen, dass wir uns in Deutschland treffen können (was dann leider nicht ging). Eine allerletzte Umarmung und alle winken, bis ich im Flughafengebäude verschwunden bin.

Hier der nächste "Kulturschock". Das Gebäude ist so runter gekühlt, dass ich eine Jacke anziehen muss!!!!! Alles ist so clean und ich frage mich ob ich im falschen Film bin.

Warten, einchecken, warten, Security und wieder warten aber irgendwann sitze ich dann doch im Flugzeug und mein letzter Blick auf Afrika gilt dem Lichtermeer in Accra.

Woezor heißt Willkommen aber zum Abschied sagt man hier by by....also by by Afrika, ich komme wieder.








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